Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz trat am 28.06.25 in Kraft! Jetzt kostenlose Vorabprüfung anfragen!

Einleitung

Die Fähigkeit, lesen und schreiben zu können, wird oft als selbstverständlich angesehen. Doch für viele Menschen stellt dies eine große Herausforderung dar. Geringe Literalität betrifft Millionen von Erwachsenen in Deutschland, die Schwierigkeiten haben, Texte zu verstehen und zu schreiben. Diese Menschen stehen vor besonderen Herausforderungen im Alltag und am Arbeitsplatz. Leichte Sprache bietet hier eine wertvolle Unterstützung, indem sie Informationen klar und verständlich vermittelt. Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung von Leichter Sprache für Menschen mit geringer Literalitätund zeigt auf, wie sie zur Inklusion und Teilhabe beitragen kann.

Wer fällt unter die Gruppe der Menschen mit geringer Literalität?

Menschen mit geringer Literalität sind Erwachsene, die zwar grundlegende Lese- und Schreibfähigkeiten besitzen, jedoch Schwierigkeiten haben, längere oder komplexere Texte zu verstehen und zu verfassen. Sie können einfache Wörter und Sätze lesen und schreiben, sind aber oft überfordert, wenn es um anspruchsvollere Texte geht.

Leo-Studie (2018): Verschiedene Alpha-Level und ihre Bedeutung

Die Leo-Studie (Level-One Studie) von 2018 hat die Lese- und Schreibfähigkeiten von erwerbsfähigen Erwachsenen zwischen 18 und 64 Jahren in Deutschland untersucht. Sie unterscheidet verschiedene Alpha-Level, die den Grad der Lese- und Schreibkompetenz beschreiben:

  • Alpha-Level 1: Betroffene können einzelne Buchstaben lesen und schreiben, haben aber Schwierigkeiten diese zu Wörtern zusammenzusetzen.
  • Alpha-Level 2: Personen können zwar einzelne Wörter lesen und schreiben, nicht jedoch ganze Sätze.
  • Alpha-Level 3: Diese Menschen können einzelne Sätze lesen und schreiben, haben aber Schwierigkeiten mit zusammenhängenden Texten.
  • Alpha-Level 4: Personen lesen oder schreiben auf Satz- und Textebene auch bei gebräuchlichen Wörtern langsam und/oder fehlerhaft. Sie beherrschen die Rechtschreibung, wie sie bis zum Ende der Grundschule unterrichtet wird, nicht hinreichend.

Von geringer Literalität spricht man bei Alpha-Level 1–3. Die Studie hat gezeigt, dass es 2018 in Deutschland etwa 6,2 Millionen Erwachsene mit geringer Literalität gab. Die über 64-Jährigen oder nicht erwerbsfähige Erwachsenen sind hier noch gar nicht abgebildet.

Wie kann Leichte Sprache helfen?

Menschen mit geringer Literalitäthaben oft Schwierigkeiten, alltägliche schriftliche Aufgaben zu bewältigen, wie das Ausfüllen von Formularen, das Lesen von Gebrauchsanweisungen oder das Verstehen von Behördenschreiben. Sie benötigen klare, einfache Informationen und Unterstützung im Umgang mit schriftlichen Inhalten.

Leichte Sprache kann Menschen mit geringer Literalitäthelfen, wichtige Informationen besser zu verstehen und sich im Alltag zurechtzufinden. Leichte Sprache fördert die Teilhabe und Selbstbestimmung von diesen Menschen. Sie reduziert Barrieren in der Kommunikation und unterstützt die soziale Integration.

Fazit

Leichte Sprache ist ein wichtiges Instrument, um der hohen Anzahl von Menschen mit geringer Literalitätden Zugang zu wichtigen Informationen zu erleichtern und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu fördern. Sie hilft, sprachliche Barrieren zu überwinden und die Kommunikation zu verbessern und trägt dazu bei, eine inklusivere Gesellschaft zu schaffen, in der Menschen mit geringer Literalität selbstbewusst und selbstbestimmt agieren können.