In einer zunehmend diversen und inklusiven Gesellschaft spielen Dolmetschdienste eine entscheidende Rolle, um sicherzustellen, dass alle Menschen Zugang zu Informationen und Kommunikation haben. Zwei wichtige Methoden des Dolmetschens sind Schriftdolmetschen und Gebärdensprachdolmetschen. Beide dienen dazu Sprachbarrieren abzubauen, der Unterschied besteht in der Zielgruppe.

Schriftdolmetschen:

Beim Schriftdolmetschen wird gesprochene Sprache in Echtzeit in schriftliche Texte oder Untertitel übertragen. Der oder die Schriftdolmetscher:in hört die gesprochene Rede und tippt oder spricht sie mit einer Spracherkennungssoftware simultan in einen Computer ein, wo sie von den Zuhörenden gelesen werden kann. Das Schriftdolmetschen ist vor allem für Menschen, die schwerhörig sind oder für Spätertaubte, die nie die Gebärdensprache gelernt haben. Deutsche Standardsprache ist für diese Menschen die Muttersprache.

Gebärdensprachdolmetschen:

Beim Gebärdensprachdolmetschen übersetzt der Dolmetscher gesprochene Sprache in Gebärdensprache und umgekehrt. Der Dolmetscher steht zwischen dem Sprecher und dem gehörlosen oder hörbehinderten Zuhörer und kommuniziert mündlich oder durch Gebärden. Diese Methode eignet sich besonders gut für gehörlose oder hörbehinderte Personen, die Gebärdensprache als ihre primäre Form der Kommunikation verwenden. Für sie ist zum Beispiel die deutsche Gebärdensprache die Muttersprache. Deutsche Standardsprache und damit auch die Lesekompetenz ist für diese Zielgruppe die erste Fremdsprache.

Unterschiede und Einsatzgebiete:

  1. Zielgruppe:
  • Schriftdolmetschen richtet sich in erster Linie an hörgeschädigte Personen, die lesen können, während Gebärdensprachdolmetschen für gehörlose Personen oder solche mit starkem Hörverlust geeignet ist, die Gebärdensprache als primäre Kommunikationsform verwenden.
  1. Kommunikationskanal:
  • Beim Schriftdolmetschen wird die Übersetzung in schriftlicher Form präsentiert, während beim Gebärdensprachdolmetschen die Kommunikation visuell durch Gesten und Mimik erfolgt.
  1. Geeignete Veranstaltungen:
  • Generell können beide Methoden in allen Einsatzgebieten verwendet werden. In erster Linie geht es immer um die Zielgruppe, die die Art der Verdolmetschung wählt.
  • Schriftdolmetschen eignet sich gut für Konferenzen, Seminare, Unterrichtsstunden und andere Veranstaltungen, bei denen eine schriftliche Übertragung von gesprochener Sprache erforderlich ist.
  • Gebärdensprachdolmetschen ist besonders wichtig für Live-Veranstaltungen wie Vorträge, Versammlungen, öffentliche Reden und Fernsehsendungen, bei denen direkte Kommunikation erforderlich ist.
  1. Schnelligkeit und Genauigkeit:
  • Schriftdolmetschen ermöglicht eine schnelle und präzise Übersetzung von gesprochener Sprache in Echtzeit, während Gebärdensprachdolmetschen oft etwas länger dauern kann, da die visuellen Gesten sorgfältig und genau interpretiert werden müssen.

Sowohl Schriftdolmetschen als auch Gebärdensprachdolmetschen sind wichtige Werkzeuge, um die Kommunikation zwischen hörgeschädigten Personen und der hörenden Welt zu erleichtern. Die Wahl zwischen den beiden Methoden hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Bedürfnisse des Publikums, die Art der Veranstaltung und die Präferenzen des Einzelnen. Indem wir die Unterschiede und Einsatzgebiete von Schriftdolmetschen und Gebärdensprachdolmetschen verstehen, können wir sicherstellen, dass wir die richtige Methode wählen, um eine barrierefreie Kommunikation für alle zu gewährleisten.

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