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Kommunikationsangebote für blinde und sehbehinderte Menschen werden manchmal als Herausforderung dargestellt. Doch mit dem nötigen Wissen und den richtigen Strategien und Technologien kann die Bereitstellung von Angeboten ganz unkompliziert erfolgen. In diesem Blog-Beitrag werfen wir einen Blick auf bewährte Kommunikationsstrategien, die Barrieren abbauen und die Teilhabe fördern.

1. Verwendung von Screenreadern

Screenreader sind unverzichtbare Werkzeuge für blinde Menschen. Sie lesen den Bildschirminhalt vor und ermöglichen so den Zugang zu digitalen Inhalten. Um sicherzustellen, dass digitale Inhalte Screenreader-freundlich sind, sind folgende Aspekte zu beachten:

  • Strukturierung: Digitale Inhalte müssen mit den richtigen HTML-Tags strukturiert werden, damit der Screenreader die verschiedenen Elemente korrekt wiedergeben kann. Die Struktur soll außerdem eine einfache Navigation aufweisen. Eine Website oder ein Dokument mit einer einfachen Navigation erleichtert die Screenreader-Wiedergabe, z. B. durch klare Menüstrukturen und verständliche Linktexte.

  • Alternativtexte für Bilder: Beschreibende Alt-Texte ermöglichen es dem Screenreader, den Bildinhalt wiederzugeben.

  • Verlinkungen: Der Text des Links sollte klar und prägnant beschreiben, wohin der Link führt oder was der Benutzer oder die Benutzerin erwarten kann. Unklare Ausdrücke wie „hier klicken“ oder „mehr“ sollen vermieden werden.

2. Audiodeskription

Für Videoinhalte sind Audiodeskriptionen unerlässlich. Audiodeskriptionen beschreiben visuelle Elemente, die rein auditiv nicht wahrgenommen werden können. Sie werden in den Pausen zwischen Dialogen eingefügt, um wichtige visuelle Elemente zu beschreiben, ohne dabei die Handlung zu unterbrechen.

3. Taktile Kommunikation

Für blinde und sehbehinderte Menschen kann taktiles Material eine wertvolle Ergänzung sein. Dazu gehören:

  • Braille: Braille ist ein tastbares Schriftsystem, das aus erhabenen Punkten besteht und es ermöglicht, durch Berührung zu lesen.

  • Taktilgrafiken: Taktilgrafiken sind speziell gestaltete Grafiken, die durch Berührung wahrgenommen werden können. Sie verwenden erhabene Linien, Texturen und Symbole, um Informationen wie Diagramme, Karten oder Bilder wahrnehmbar zu machen.

4. Technologische Unterstützung

Sprachassistenten und Apps mit speziell entwickelter Technologie können den Alltag und die Kommunikation erleichtern.

  • Sprachassistenten nutzen Spracherkennung und künstliche Intelligenz, um auf gesprochene Befehle zu reagieren. Sie können Aufgaben wie das Vorlesen von Texten, das Senden von Nachrichten oder das Steuern von Smart-Home-Geräten übernehmen, ohne dass eine visuelle Interaktion erforderlich ist.

  • Apps bieten Funktionen wie Bildschirmvorleser, Farb- und Kontrastanpassungen, Objekterkennung und Navigationshilfen. Sie helfen dabei, digitale Inhalte zugänglicher zu machen und die Orientierung im Alltag zu verbessern.

  • KI-gestützte Objekterkennung Solche KI-Systeme ermöglichen es Menschen mit Sehbehinderung, sich sicher in ihrer Umgebung zu bewegen. Die KI erkennt unterwegs zum Beispiel Gegenstände, Personen oder bestimmte Orte und weist darauf hin. Es gibt auch KI-Tools, die speziell dafür gemacht sind, Lebensmittel oder ähnliche Produkte zu scannen und die relevanten Informationen auszugeben.

Fazit

Kommunikationsangebote für blinde und sehbehinderte Menschen erfordert ein bewusstes und inklusives Vorgehen. Durch die Implementierung von Screenreader-freundlichen Strukturen, Audiodeskriptionen, taktilen Materialien und technologischer Unterstützung können wir sicherstellen, dass Informationen für blinde und sehbehinderte Menschen zugänglich sind.