Barrierefreiheit ist ein zentrales Thema, das sicherstellt, dass alle Menschen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Besonders im öffentlichen Raum und im Nahverkehr spielt Barrierefreiheit eine entscheidende Rolle. Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz wird dies noch weiter unterstützt. Öffentliche Einrichtungen und Verkehrsmittel sollten so gestaltet sein, dass sie von allen Menschen unabhängig von ihren körperlichen, sensorischen oder kognitiven Voraussetzungen genutzt werden können. Dies umfasst nicht nur physische Barrieren wie Treppen oder enge Türen, sondern auch kommunikative Barrieren, die zum Beispiel durch schlecht lesbare Schrift oder unklare Anweisungen entstehen können. Durch den Einsatz multimodaler und multikodaler Angebote kann die Barrierefreiheit erhöht werden.
Wem kommen Strategien der Barrierefreiheit zugute?
Die Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit kommen einer Vielzahl von Zielgruppen zugute. Darunter zum Beispiel:
- Menschen mit Sehbehinderungen: Klare Schriften, hohe Kontraste und taktile Leitsysteme helfen insbesondere Menschen mit Sehbehinderungen, sich sicher und selbstständig zu bewegen.
- Menschen mit Hörbehinderungen: Visuelle Anzeigen von Ansagen unterstützen besonders Menschen mit Hörbehinderungen, wichtige Informationen zu erhalten.
- Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen: Einfache und klare Kommunikation, einheitliche Beschilderung und intuitive Leitsysteme erleichtern die Orientierung u. a. für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen.
- Ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter können Seh- und Hörfähigkeiten nachlassen. Barrierefreie Kommunikation hilft älteren Menschen, weiterhin mobil und selbstständig zu bleiben.
- Menschen mit Migrationshintergrund: Mehrsprachige Beschilderungen und Ansagen unterstützen Menschen, die die Landessprache nicht oder nur eingeschränkt beherrschen.
- Tourist:innen: Besucher:innen aus anderen Ländern profitieren von klaren, mehrsprachigen Informationen und intuitiven Leitsystemen.
Was kann man im öffentlichen Raum tun?
Schriften und Beschilderung
Eine klare und verständliche Beschilderung ist das A und O für eine barrierefreie Kommunikation. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:
- Lesbarkeit: Verwenden Sie gut lesbare Schriftarten und -größen. Serifenlose Schriften wie Arial oder Helvetica sind in der Regel besser lesbar als Serifenschriften. Die Schriftgröße sollte so gewählt werden, dass sie auch aus der Ferne gut erkennbar ist.
- Kontrast: Ein hoher Kontrast zwischen Text und Hintergrund erleichtert das Lesen, insbesondere für Menschen mit Sehbehinderungen. Dunkle Schrift auf hellem Hintergrund oder umgekehrt ist ideal.
- Einheitlichkeit: Ein einheitliches Design der Beschilderung hilft, Orientierungspunkte zu schaffen und Verwirrung zu vermeiden. Verwenden Sie konsistente Farben und Symbole.
- Mehrsprachigkeit: In multikulturellen Städten kann es hilfreich sein, wichtige Informationen in mehreren Sprachen anzubieten. Dies erleichtert nicht nur Tourist:innen, sondern auch Menschen mit Migrationshintergrund die Orientierung.
Leitsysteme
Leitsysteme helfen Menschen, sich in öffentlichen Räumen und im Nahverkehr zurechtzufinden. Sie sollten intuitiv und leicht verständlich sein. Hier sind einige Ideen:
- Taktile Leitsysteme: Für blinde und sehbehinderte Menschen sind taktile Leitsysteme unverzichtbar. Bodenindikatoren und reliefartige Symbole können den Weg weisen.
- Farbkodierungen: Farben können verwendet werden, um verschiedene Bereiche oder Richtungen zu kennzeichnen. Achten Sie jedoch darauf, dass die Farben auch für farbenblinde Menschen unterscheidbar sind. Vermeiden Sie die Verwendung von Rot und Grün, da diese die häufigsten Farben sind, die nicht unterschieden werden können.
- Auditive Signale: An Bahnhöfen und Haltestellen können akustische Signale eingesetzt werden, um wichtige Informationen zu übermitteln. Ein Beispiel sind die Ansagen, die das Eintreffen eines Zuges oder Busses ankündigen.
Ansagen und auditive Informationen
Ansagen im öffentlichen Nahverkehr sollten klar und präzise sein. Hier sind einige Tipps:
- Verständlichkeit: Vermeiden Sie Fachjargon und komplizierte Sätze. Die Informationen sollten einfach und verständlich formuliert sein.
- Lautstärke und Tonqualität: Stellen Sie sicher, dass die Ansagen laut genug und gut wahrnehmbar sind, auch in lauten Umgebungen. Eine gute Tonqualität ist entscheidend.
- Mehrsprachigkeit: Wichtige Ansagen sollten in mehreren Sprachen erfolgen, um auch internationale Besucher:innen zu erreichen.
- Visuelle Unterstützung: Kombinieren Sie auditive Ansagen mit visuellen Hinweisen, wie z. B. Anzeigetafeln, um die Informationen zu verstärken.
Digitale Kommunikation
Auch digitale Kommunikationsmittel wie Apps und Websites sollten barrierefrei gestaltet sein. Hier sind einige wichtige Aspekte:
- Screenreader-Kompatibilität: Stellen Sie sicher, dass Ihre digitalen Inhalte von Screenreadern gelesen werden können. Verwenden Sie alternative Texte für Bilder und beschreibende Links.
- Responsives Design: Ihre Website sollte auf verschiedenen Geräten gut lesbar und navigierbar sein, einschließlich Smartphones und Tablets.
- Einfache Navigation: Eine intuitive und einfache Navigation hilft allen Nutzer:innen, sich schnell zurechtzufinden.
Wir beraten Sie gern im Hinblick auf die für Sie geeigneten Maßnahmen der Barrierefreiheit wie zum Beispiel Untertitelung, Audiodeskription, Übersetzungen in Leichte oder Einfache Sprache und barrierefreie digitale Angebote!
Fazit
Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und Nahverkehr ist ein kontinuierlicher Prozess, der ständige Verbesserungen erfordert. Durch die Berücksichtigung der oben genannten Aspekte können wir sicherstellen, dass alle Menschen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Eine klare und verständliche Kommunikation ist dabei ein zentraler Baustein. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, unsere Städte und Verkehrsmittel für alle zugänglich zu machen.