Museen sind Orte des Lernens, der Inspiration und der kulturellen Teilhabe. Sie bieten Einblicke in die Geschichte, Kunst und Wissenschaft und bereichern unser Verständnis der Welt. Doch nicht alle Menschen haben gleichermaßen Zugang zu diesen wertvollen Ressourcen. Barrierefreiheit im Museum ist daher ein zentrales Thema, um sicherzustellen, dass alle Besucher:innen, unabhängig von ihren körperlichen oder kognitiven Fähigkeiten, die Ausstellungen und Angebote vollumfänglich genießen können. Entdecken Sie in unserem Blogbeitrag, welche barrierefreien Angebote dazu beitragen, dass jeder Mensch die Schätze der Museen uneingeschränkt genießen kann.

Audiodeskription

Audiodeskription ist eine Technik, bei der visuelle Informationen in gesprochene Beschreibungen umgewandelt werden. Dies ermöglicht es blinden und sehbehinderten Menschen, Ausstellungen und Kunstwerke zu erleben. Über Kopfhörer oder spezielle Audioguides erhalten Besucher:innen detaillierte Beschreibungen der Exponate, ihrer Farben, Formen und räumlichen Anordnungen.
Möglich ist auch das Aufrufen der Audiodeskriptionen durch das Scannen eines QR-Codes mit dem Handy. Dabei ist darauf zu achten, dass die QR-Codes tastbar sind, damit sie auch von blinden und sehbehinderten Menschen aufgefunden werden können.

Taktile Kunst

Taktile Kunst ermöglicht es, Kunstwerke durch Berührung zu erleben. Dies ist besonders wertvoll für blinde und sehbehinderte Menschen, aber auch für alle, die eine tiefere sensorische Erfahrung suchen. Taktile Modelle oder Reliefs von Kunstwerken, die berührt werden können, bieten eine haptische Erfahrung. Auch geführte Touren mit taktilen Elementen können die Wahrnehmung von Kunstwerken und das Verständnis für sie vertiefen. Taktile Kunst schafft eine neue Dimension des Erlebens und ermöglicht es, Kunst auf eine völlig andere Weise zu entdecken.

Leichte Sprache

Leichte Sprache ist eine vereinfachte Varietät der deutschen Sprache, die darauf abzielt, Texte leicht verständlich zu machen. Sie verwendet zum Beispiel kurze Sätze, einfache Wörter und eine klare Struktur.
Beschriftungen, Führungen und Informationsmaterialien in Leichter Sprache ermöglichen es auch Menschen mit Kommunikationseinschränkungen die Ausstellungen besser zu verstehen. Leichte Sprache fördert so Inklusion und Teilhabe und trägt dazu bei, dass sich alle Besucher:innen willkommen und wertgeschätzt fühlen.

Darüber hinaus ist zu empfehlen, generell eine verständliche Sprache, zum Beispiel im Rahmen von Einfacher Sprache, zu verwenden, damit alle Besucher:innen gleichermaßen Zugang zu den Museumsinhalten erlangen – unabhängig von ihrem Vorwissensstand oder ihren Sprachkenntnissen.

Weitere Maßnahmen zur Barrierefreiheit

Neben Audiodeskription, taktiler Kunst und Leichter Sprache gibt es weitere Maßnahmen, die zur Barrierefreiheit im Museum beitragen:

Rollstuhlgerechte Zugänge: Barrierefreie Wege und Aufzüge ermöglichen es Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, alle Bereiche des Museums zu erreichen.

Induktionsschleifen: Für Menschen mit Hörgeräten bieten Induktionsschleifen eine bessere Klangqualität und ermöglichen es, Führungen und Vorträge klar zu verstehen.

Untertitelung oder Gebärdensprachverdolmetschung von Videoinhalten: Für taube oder schwerhörige Menschen sind untertitelte Videos oder ggf. auch Videos mit Gebärdensprachverdolmetschung eine wirksame Methode, um ihnen den Zugang zu Videoinhalten zu ermöglichen.

Schulungen für das Personal: Geschultes Personal, das auf die Bedarfe von Menschen mit Beeinträchtigungen eingeht, trägt wesentlich zur Barrierefreiheit bei.

Fazit

Viele Museen weltweit setzen bereits erfolgreich Maßnahmen zur Barrierefreiheit um. Diese Projekte dienen als Vorbilder und zeigen, wie durch Kreativität und Innovation Inklusion gefördert werden kann.
Barrierefreiheit im Museum ist ein wichtiger Schritt hin zu einer inklusiven Gesellschaft. Durch den Einsatz von Audiodeskription, taktiler Kunst, Leichter Sprache und weiteren Maßnahmen können Museen sicherstellen, dass ihre Angebote für alle Besucher:innen zugänglich sind. Dies fördert nicht nur die Teilhabe, sondern bereichert auch das kulturelle Erlebnis für alle.

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