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Das Studium ist eine aufregende Zeit voller neuer Erfahrungen und Herausforderungen. Doch für Studierende mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen oder Beeinträchtigungen kann der Campusalltag zusätzliche Hürden bereithalten. Barrierefreiheit im Studium ist daher ein zentrales Thema, das Hochschulen und Universitäten zunehmend in den Fokus rücken. In diesem Blog-Beitrag beleuchten wir, welche Barrieren Studierende im Studienalltag erleben können und wie Hochschulen diese abbauen können, um ein inklusives Lernumfeld zu schaffen.

Die Bedeutung von Barrierefreiheit im Studium

Barrierefreiheit im Studium bedeutet, dass alle Studierenden unabhängig von ihren körperlichen, sensorischen oder kognitiven Fähigkeiten gleichermaßen am Studium teilhaben können. Dies umfasst nicht nur den physischen Zugang zu Gebäuden und Räumen, sondern auch die Zugänglichkeit von Lehrmaterialien, digitalen Plattformen und Kommunikationsmitteln. Rund ein Sechstel der Studierenden in Deutschland ist von Behinderungen oder Beeinträchtigungen betroffen, daher ist es essenziell, dass Hochschulen entsprechende Maßnahmen ergreifen, um diese Studierenden zu unterstützen.

Physische Barrierefreiheit auf dem Campus

Ein barrierefreier Campus beginnt mit der physischen Zugänglichkeit. Rollstuhlgerechte Zugänge und Aufzüge, behindertengerechte Toiletten und klare Beschilderungen sowie taktile Leitsysteme sind grundlegende Voraussetzungen. Doch auch die Gestaltung von Hörsälen und Seminarräumen spielt eine wichtige Rolle. Eine lose und flexible Bestuhlung und ausreichend Platz für Assistenzhunde oder andere Hilfsmittel tragen dazu bei, dass sich alle Studierenden wohl und willkommen fühlen. Für Personen mit psychischen Beeinträchtigungen können große Menschenansammlungen und Überreizungen wie laute Geräusche oder eine zu helle Beleuchtung überwältigend wirken. Ruhezonen bieten die Gelegenheit, sich zurückzuziehen und zu erholen. Für schwerhörige Personen bieten FM-Anlagen eine wertvolle Unterstützung, indem sie Nebengeräusche ausblenden und das Nutzsignal unverfälscht übertragen, was besonders in Räumen mit schlechter Akustik oder bei großen Menschenmengen von Vorteil ist.

Digitale Barrierefreiheit in der Lehre

Die Digitalisierung hat die Lehre in den letzten Jahren stark verändert. Doch digitale Lehrmaterialien und Plattformen sind nur dann inklusiv, wenn sie barrierefrei gestaltet sind. Dies umfasst:

  • Barrierefreie PDFs und Dokumente: Alle digitalen Dokumente sollten so gestaltet sein, dass sie von Screenreadern gelesen und von Menschen mit Sehbehinderung wahrgenommen werden können. Dies bedeutet, dass Texte Screenreader-freundlich und kontrastreich sein müssen sowie eine klare Gestaltung aufweisen müssen.

  • Zugängliche Lernplattformen: Online-Kurse und Lernplattformen müssen so gestaltet sein, dass sie von allen Studierenden genutzt werden können. Dazu gehören untertitelte Videos, transkribierte Audiodateien, Audiodeskriptionen und eine klare, intuitive Navigation.

  • Inklusive Kommunikation: E-Mails, Foren und Chat-Tools sollten barrierefrei sein. Das bedeutet, dass alle Inhalte verständlich verfasst und wichtige Informationen leicht auffindbar sind. Auch die Bedienung soll für Screenreader-Nutzer:innen und Menschen mit motorischer Beeinträchtigung keine Hürden aufweisen.

Unterstützungsangebote und Beratung

Viele Hochschulen bieten spezielle Anlaufstellen für Studierende mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen oder Beeinträchtigungen an. Diese Beratungsstellen helfen bei der Organisation des Studiums, der Beantragung von Nachteilsausgleichen und der Vermittlung von technischen Hilfsmitteln. Auch die Sensibilisierung des Lehrpersonals und der Studierenden für die unterschiedlichen Bedarfe ist ein wichtiger Schritt hin zu einem inklusiven Campus.

Förderungen und finanzielle Unterstützung

Die Kosten für technische Hilfsmittel oder spezielle Unterstützungsangebote können eine finanzielle Belastung darstellen. Doch es gibt zahlreiche Förderungen und Zuschüsse, die helfen, diese Kosten zu decken. Hochschulen sollten ihre Studierenden aktiv über diese Möglichkeiten informieren und bei der Beantragung unterstützen.

Fazit

Barrierefreiheit im Studium ist mehr als nur eine rechtliche Vorgabe – sie ist ein wesentlicher Bestandteil einer inklusiven und gerechten Bildung. Durch den Abbau von Barrieren und die Schaffung eines unterstützenden Umfelds können Hochschulen sicherstellen, dass alle Studierenden die gleichen Chancen auf ein erfolgreiches Studium haben. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, der die Zusammenarbeit aller Beteiligten erfordert, aber die Vorteile für die gesamte Hochschulgemeinschaft sind unermesslich.